Über Apulien
Das Land ganz unten am italienischen Stiefel ist von landschaftlicher und historischer Vielfalt geprägt. Schon Friedrich II., der letzte Stauferkaiser, und vor ihm die Griechen (Magna Graecia), die Türken und arabische Völker erkannten die Bedeutung der geographischen Lage dieses „Landes zwischen den Meeren“. Noch heute erinnert eine Vielzahl von Kulturdenkmälern an die unterschiedlichen Einflüsse, so dass Städte wie Lecce, Bari, Otranto, Brindisi und viele andere mehr Florenz und Rom in keiner Weise nachstehen. Hunderte Kilometer entlang des Stiefelabsatzes zeugen Verteidigungsanlagen (Torre, wie rechts Colimena) von den Anstrengungen der Römer, sich gegen feindliche Eindringlinge des von drei Seiten vom Meer umgebenen Apulien zu wehren.
Fischfang und Landwirtschaft spielen eine wichtige Rolle, doch zunehmend entdeckt auch der Tourismus in einer gemäßigten Form die Reize Apuliens. Tourismus, der den Gästen dieses Bundeslandes noch die Freiheiten lässt, Individualist zu sein, und den Einheimischen die Möglichkeit, sich um ihre Gäste zu bemühen. Zwischen Stiefelspitze und Absatz des Italienischen Stiefels gelegen ist das „Mare Ionio“, der südliche Abschluss Italiens. Eine abwechslungsreiche Küste, die sowohl dem Freizeit-Schnorchler, dem Taucher als auch dem Badelustigen das bietet, was er sucht. Kilometerlange Sandstrände wechseln ab mit kleinen Badebuchten in den Dünen und die wieder mit schroffen, ins tiefblaue Wasser abfallenden Felsvorsprüngen. Entgegen der Strände anderswo findet sich hier noch kristallklares,azurfarbenes Meer.
Apulien zieht sich auf der Rückseite des italienischen Stiefels vom „Sporn“ Gargano bis zum Stiefelabsatz bei Santa Maria de Leuca. Oberhalb von Bari gibt es die Hügellandschaft „Murge“ mit dem berühmten Castel del Monte von Friedrich II. Südöstlich der Autobahn von Bari nach Tarent liegt die langgestreckte Hochebene des "Valle d’Itria", die dann in den Salento übergeht. Auf der Seite von Tarent fällt die Hochebene in Stufen zum Ionischen Meer ab. Etwa 30 bis 50 Kilometer südöstlich der Provinzhauptstadt liegt die Gegend, in der sich die Ferien-Objekte befinden. Juli und August machen dort vor allem Mittel- und Norditaliener Urlaub. Vorher und nachher teilen Sie die Badestrände, die Restaurants, die Sehenswürdigkeiten und Läden praktisch nur mit Einheimischen.
Von Massentourismus ist hier keine Spur. Es gibt fast durchgehend mildes Seeklima. Selbst im Winter ist der Wind meistens weich und angenehm, wenn er über das Meer kommt. Hochitalienisch wird gesprochen und verstanden, aber jeder Ort hat auch seinen eigenen Dialekt. Viele ältere Menschen sprechen Deutsch, da sie als Gastarbeiter bei uns arbeiteten. Viele Jüngere lernen inzwischen Deutsch. Mit Englisch kann man wenig anfangen. In Manduria gibt es ein Krankenhaus, in Maruggio ein Ärztehaus und in Avetrana einen 24-Stunden-Notfalldienst. Hausbesuche sind an der Tagesordnung. Die Grundkrankenversicherung ist kostenlos, aber vieles muss selbst gezahlt werden.